Die Magie der Kulissen

Die gesamte Bühne der Festspiele Burgrieden hat sehr große Dimensionen, die optisch und auch funktional einige Herausforderungen mit sich bringen. Die Tribüne ist fast 50m breit, die gesamte Breite der gesamten unteren Ebene misst knapp 90m.

Von der ersten Sitzreihe bis zur ersten Kulisse sind es fast 30m; gespielt und geritten wird auf drei Ebenen. Der Höhenunterschied beträgt dabei rund 6m, die Felsen auf der rechten Seite sind sogar ca. 12m hoch.

Blick auf die Bühne von Rechts

Das Zusammenspiel der festen Kulissen (Felsen, Grundmauern der Häuser), der jährlich wechselnden Fassaden (Häuser, Zelte, Bretter, Zäune etc) und der Bepflanzung nennen wir im Theater dabei „Bühnenbild“. Und dieses Bühnenbild entwerfen und bauen wir bei den Festspielen Burgrieden Jahr für Jahr selbst.

In den ersten Monaten eines Jahres werden dazu von unserem Künstlerischen Leiter verschiedene Spielorte des neuen Stückes vorgestellt.

Und schon tauchen viele Fragen auf:

  • Spielt das Stück in einer Wüste, in einem Gebirge oder ist eine Stadt wichtig?
  • Müssen die Kulissen und Aufbauten von Darstellern begehbar sein?
  • Wenn ja, von wo aus sollen die Kulissen begehbar sein? Von vorn, für den Zuschauer sichtbar oder für den Zuschauer unsichtbar?
  • Welche Kulissen sind ohne weitere Funktion und sollen einfach nur schön aussehen?
Versteckte Aufgänge im Felsen

 

Da das Textbuch zu diesem Zeitpunkt schon fast fertig ist, müssen auch die Techniker beim Bau der Kulisse einbezogen werden:

  • Wo sollen Lautsprecher hin?
  • Wo soll etwas brennen oder explodieren?
  • Wo soll sich jemand verstecken und doch über das Mikrofon zu hören sein?
  • Wo werden die Pferde stehen?
  • Wo werden die Schauspieler stehen, wenn eine Explosion stattfindet?
  • Wo wird ein Stuntman herunterfallen?
  • Welche Materialien verwenden wir? Gibt es Vorschriften dazu?
  • Welche Wirkung soll ein Aufgang oder ein Gebäude haben?

 

Versteckte Pyrotechnik und Feuereffekte

 

Für das Bühnenbild ist entscheidend, aus welcher Blickrichtung der Zuschauer das Gelände wahrnimmt. Der Blick aus den mittleren, vorderen Reihen ist natürlich ein anderer als von weiter hinten oder von der Seite. Und für jeden der knapp 1.000 Sitzplätze müssen Entfernung und Dimension stimmen – sonst wirkt das Gesamterlebnis nicht harmonisch.

Man stelle sich vor, eine Hütte sieht aus der Ferne im Verhältnis zum Felsen sehr gut aus, nur wenn der Bösewicht aus der Hütte hervortritt und der Schauspieler über das Dach der Hütte herausragt, dann wird die Szene unfreiwillig komisch.

Auch für die pyrotechnischen und Feuereffekte spielen Entfernung und Dimension eine große Rolle: Ein Flammenmeer das nur aus der ersten Reihe zu sehen ist, wirkt auf die hinteren Zuschauer kaum bedrohlich. Lodern die Flammen allerdings mehrere Meter hoch, so wären die Darsteller oder die Pferde in der Nähe gefährdet.

 

Effekt für die Zuschauer

 

Für das gesamte Bühnenbild sind mehrere Wochen Bauzeit notwendig, für das Einarbeiten der Technik kommen nochmals etliche Wochen dazu. Ein eingespieltes Team mit einem guten, aussergewöhnlichen Netzwerk ist dafür absolut entscheidend.
Wie könnte man zum Beispiel eine Brücke über den Felsen errichten? Seht selbst:

Brückenbau mithilfe einer Feuerwehrleiter

Bildquellennachweis: Claudia Huitz

Pelicula

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